THE PATH AHEAD
The Path Ahead (fragments of a text), 2019
HD, 1-Kanal-Video, Farbe, Ton, 2018
Untitled (clocks), 2017, Converted clocks: one clockwork running back and one forth, variable sizes.
Installationsansicht KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin, 2019 Fotocredit: Eric Tschernow
Wie fühlt sich dieser Moment an, kurz bevor der Sekundenzeiger einer Uhr umspringt? Das Jetzt. Wie präsent ist uns unser Selbst? Wie wahrnehmbar die Vergangenheit? Wie viel Hoffnung spüren wir in der Spannung auf das, was kommt. Hanna Schaich verarbeitet in ihren Videos häufig Aspekte der eigenen Biografie. Von daher ist das Video „The Path Ahead“ als scheinbar auswegloser Versuch zu deuten, aus bestehenden Verhaltensmustern auszubrechen. Im Sand hinterlassene Spuren eines Imkreisgehens lassen sich ganz offensichtlich nicht wegfegen, indem man unbeirrt nach vorne geht. Die Befreiung aus dieser bedrückend aussichtslosen, sisyphosartigen Beschäftigung wird erst durch das bewusste Durchbrechen eingeschliffener Handlungen und Haltungen zu sich selbst zu erbringen. Die beiden gegenläufig laufenden Uhren, die scheinbar zugleich vorwärts und rückwärts Zeit verstreichen lassen, machen ein irritierendes Element der individuellen Zeitwahrmehmung deutlich. Denn zwischen dem Gestern und Morgen scheint das Jetzt geradezu zerrieben zu werden, wobei es doch eigentlich den einzig real zu erlebenden Moment unseres Daseins ausmacht.Hanna Schaich widmet sich der Allgegenwärtigkeit von Erlebtem, der Sehnsucht danach sich davon frei zu machen und lädt uns ein gemeinsam in eine hoffnungsvolle Zukunft zu blicken.
(Text: Manuel Klein)
The Path Ahead (fragments of a text), 2019
THE PATH AHEAD at Kiosk, 2018. Photos by Raimonda Vyšnia
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