FALLING INTO

HD, 1-Kanal-Video, Farbe, Ton, 05:04 min

2013

Edition of 3, plus 2 APs 

 

Die moderne Welt rückt zusammen, ist eine Welt
 der globalen Vernetzung. Wir sind in ihr unterwegs,
 tauschen uns aus, erweitern uns, strecken
 nicht nur mehr die Arme aus, sondern greifen zu.
 Ständig sehen wir, was wir wollen können. Auf
 unserer Überholspur kann uns nicht mehr viel
 einholen. Doch manchmal zieht das Vergangene
 an uns vorbei. Es zeichnet sich aus durch eigene
 Vernetzungen und Verbindungen, die heutzutage
 vielleicht keine Gültigkeit mehr besitzen: Insofern
 existieren für uns auch Wege, die wir nicht mehr
 begehen können, gleichwohl sie uns direkt vor
 dem inneren Auge liegen. Der Blick auf Andere
 kann eine solche mémoire involontaire evozieren:
 Die Welt der Vernetzungen ist auch eine Welt der
 Überschneidungen. Wir sehen uns in den Anderen.
 Manchmal vielleicht auch etwas, das schon
 lange nicht mehr Teil von uns ist, das wir aber
 noch sehr gut kennen. Oft scheint die Konfrontation
 mit dem Selbst, mit seinen Wünschen und
 Bedürfnissen, nur im Abgleich mit der Außenwelt
 zu funktionieren. In ihren jüngsten Arbeiten hinterfragt
 Hanna Schaich diese unsere Welt und vor
 allem unsere jeweilige Stellung in ihr. Es ist dies
 immer eine Art Übersetzungsbewegung, die in
 den Arbeiten selbst problematisiert wird, wenn es
 da z.B. heißt: »I can hear them talk. I don’t understand
 them.« Sind wir unter diesen Bedingungen
 überhaupt in der Lage, unseren Standort exakt zu
 bestimmen?

 

Text: Christopher Gripp
Musik: Luigi Acidmachine